Verleugnet, verhöhnt, vergessen
Zur mangelnden feministischen Solidarität in Folge des 7. Oktobers
Vortrag
Der Film erzählt von dem jungen Akkordarbeiter Ed und dem Vertrauensmann Hannes, die sich gemeinsam mit ihren Kollegen in einem metallverarbeitenden Betrieb gegen Lohndrückerei, die Verlagerung ihrer Fabrik, drohenden Arbeitsplatzverlust und andere Pläne ihres Arbeitgebers zur Wehr setzen. Dabei werden keine stolzen Arbeiterhelden gezeichnet, sondern Menschen voller Fehler und Ängste, mit Hobbies und Familienleben. Dass schließlich doch Solidarität unter ihnen entsteht, ist fast so ein Wunder, wie Schneeglöckchen, die im September blühen.
Im Sommer 1973, also vor 50 Jahren, kam es in der Bundesrepublik zu einer Reihe von wilden Streiks. Besondere Bekanntheit erlangte der maßgeblich von migrantischen Arbeitern organisierte Streik bei Ford in Köln, der durch eine auf Entsolidarisierung zielende Hetzkampagne der Bild-Zeitung medial begleitet wurde. Bereits 1969 nahmen in Deutschland, inspiriert durch die Streikbewegung in Frankreich und Italien, die Arbeitskämpfe neue und spontane Formen an. Noch während die Streikwelle anhielt, produzierten die Filmemacher Christian Ziewer und Klaus Wiese in den 1970er Jahren mehrere „Arbeiterfilme“, mit denen sie die Lebensrealität, die Sorgen und Nöte von Arbeiterfamilien sowie die Schwierigkeiten bei der Organisation von betrieblichen Streiks darstellen wollten. Sie stellten sich damit in die Tradition des „Proletarischen Films“ in der Weimarer Republik.
Die Filme dienten als Bildungsmaterial und wurden u.a. bei Betriebsversammlungen gezeigt und diskutiert. Auch wenn sich in der Arbeitswelt seitdem einiges getan hat, bleiben die Filme von Ziewer und Wiese doch bis heute beeindruckend aktuell und präzise in der Darstellung innerbetrieblicher Abläufe im Zuge von Tarifauseinandersetzungen. Dies liegt wohl nicht zuletzt daran, dass viele Industriearbeiter als Laiendarsteller zum Einsatz kommen, die ihre eigenen Erfahrungen mit einbringen. Die Filme versuchen einen Lernprozess darüber anzustoßen, wie Organisationsprozesse in Belegschaften gelingen können, aber auch mit welchen Problemen und Rückschlägen dabei zu rechnen ist. Ziel des von Ziewer und Wiese mitgegründeten Filmverleihs Basis-Film ist es „1. die Arbeits- und Lebensverhältnisse der Lohnabhängigen zu beschreiben und 2. sich im sozialen Kampf auf Seiten der Lohnabhängigen zu engagieren.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Gesellschaft für kritische Bildung und findet statt in Kooperation mit dem Bremer Kommunalkino City 46, Arbeit & Leben Bremen, dem DGB Bremen sowie der Arbeitnehmerkammer Bremen.
Die Veranstaltung wird als Bildungszeit anerkannt. Der Teilnehmerbeitrag für das Tagesseminar beträgt 20,- € (Ermäßigung: Gewerkschaftsmitglieder 15,- €, Studierende/Auszubildende 5,- €). Der Film kann auch unabhängig von der Teilnahme am Seminar über das reguläre Kinoprogramm und zu den üblichen Kinopreisen geschaut werden.
Filmvorführung „Schneeglöckchen blühn im September“ (mit Drehbuchautor Klaus Wiese als besonderem Gast)
Anmeldefrist: 13.09.2023
Termin: 15.09.2023
Kosten: 20,00
Ermäßigung: Gewerkschaftsmitglieder 15,- €, Studierende /Auszubildende 5,- €
Veranstaltungsort: City 46 Kino Bremen
Zeitplan:
16:00 – 16:45 Uhr – Einführung in das Thema
16:45 – 16:50 Uhr – Pause
16:50 – 17:45 Uhr – Diskussion über Entwicklungen in der Arbeitswelt und Streiks heute
17:45 – 18:30 Uhr – Verpflegungspause
18:30 – 20:30 Uhr – Filmvorführung (mit Begrüßung Klaus Wiese, geöffnet auch für weiteres Publikum)
20:30 – 20:40 Uhr – Pause
20:40 – 22:00 Uhr – Diskussion über den Film
Johannes Bruns ist Lehrbeauftragter am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg. Seine Beschäftigung gilt den klassischen Texten und Themen der Philosophie, der Kritik der politischen Ökonomie und der kritischen Theorie. In diesen inhaltlichen Zusammenhängen hält er auch außeruniversitäre Workshops und Fortbildungen ab. Darüber hinaus arbeitet er freiberuflich als Übersetzer und Untertitelsetzer für Heimvideoausgaben von Filmen. Derzeit beschäftigt er sich mit den Begriffen von Subjektivität und systematischer Erkenntnis im Zusammenhang ihrer historischen Genese und ihrer Stellung als conditio sine qua non kritischer Theorie. Im Band „Subjekt und Befreiung“ veröffentlichte er dazu den Text „Bedingungen der Unbedingtheit. Bestimmungen zur Genese der Subjektivität in der ‚Dialektik der Aufklärung’“ (2022).
Michael Heidemann studierte Philosophie und Politikwissenschaften in Münster und Oldenburg, ist unter anderem Autor der Zeitschrift sans phrase. Zeitschrift für Ideologiekritik und Autor des Sammelbandes „Subjekt und Befreiung“.
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