Erinnern als höchste Form des Vergessens?
(Um-)Deutungen des Holocaust und der "Historikerstreit 2.0"
Buchvorstellung
Die Denktradition der kritischen Theorie vermag es kaum noch, sich in der Öffentlichkeit zu behaupten. Insbesondere an den Universitäten wird sie von einer irrationalistischen Gegenaufklärung verdrängt, die Vernunft, Wahrheit und Subjekt unter Generalverdacht stellt und dadurch die Perspektive gesellschaftlicher Befreiung verunmöglicht. Wer sich diesem Angriff auf das kritische Denken widersetzen will, muss aber dessen Grundlagen selbst prüfen, damit Kritik nicht zum Vorurteil, zur beliebig auf- und absetzbaren Theoriebrille verkommt.
Die im vorgestellten Band „Subjekt und Befreiung“ versammelten Texte reflektieren vor allem subjekt- und revolutionstheoretische Probleme kritischer Gesellschaftstheorie. Katrin Henkelmann und Andreas Stahl werden den Band allgemein vorstellen und in ihrem Vortrag insbesondere auf die Schwierigkeiten des Bildungsprozesses eingehen.
Der Band „Subjekt und Befreiung“ ist Teil der Schriftenreihe „Beiträge zur kritischen Theorie“ der Gesellschaft für kritische Bildung, die im Verbrecher Verlag erscheint.
Andreas Stahl leitet die Beratungsstelle gegen Antisemitismus an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW). Er ist seit vielen Jahren in der politischen Bildung tätig und Mitherausgeber der Bände „Konformistische Rebellen“ (2020), „Subjekt und Befreiung“ (2022), „Probleme des Antirassismus“ (2022), „Erinnern als höchste Form des Vergessens?“ (2023) sowie „Gesichter des politischen Islam“ (2023). Zudem ist er Gründungsmitglied der Gesellschaft für kritische Bildung und Mitglied des Centrum für Antisemitismus- und Rassismusforschung (CARS) Aachen.
Katrin Henkelmann arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) in Aachen. Sie ist Gründungsmitglied der Gesellschaft für kritische Bildung sowie Mitherausgeberin der Sammelbände „Konformistische Rebellen. Zur Aktualität des autoritären Charakters“ (2020), „Probleme des Antirassismus. Postkoloniale Studien, Critical Whiteness und Intersektionalitätsforschung in der Kritik“ (2022) und „Subjekt und Befreiung. Beiträge zur kritischen Theorie“ (2022).
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