1948. Der erste arabisch-israelische Krieg
Buchvorstellung
Positivismus und Pragmatismus haben die Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften weitgehend auf wertungsneutrale Beschreibungen gesellschaftlicher Teilbereiche sowie deren methodologische Reflexion reduziert. Selbst die Ethik ist zu einer Methode der Abwägung von Abwägungsmethoden vermeintlich objektiver Handlungsparameter gemacht worden. Der Vortrag setzt die These dagegen, dass gesellschaftlich relevantes Handeln grundsätzlich dadurch normativ ist, dass es Zwecken folgt, die nicht objektiven, sondern subjektiven Ursprungs sind: Sie sind gesellschaftlich gesetzt. Zudem steht gesellschaftliches Handeln in Wechselwirkung mit dem Handeln anderer und funktionalisiert oder reguliert dieses allein dadurch, dass es da ist. Deshalb kann es nur als das, was es ist, verstanden werden, wenn es zugleich normativ beurteilt wird. Um es begründet zu beurteilen, muss es theoretisch, das heißt in allgemeingültiger Weise, erklärt werden können. Theoretisch erklärt werden kann es nur, wenn die Zusammenhänge zwischen einzelnen Handlungen und Handlungsbereichen theoretisch rekonstruiert werden. Für diese Rekonstruktion sind die Zwecke relevant, die dem gesellschaftlichen Handeln regulierend zu Grunde liegen. Grundlegend für das gesellschaftliche Leben, das sich in alle möglichen Teilbereiche differenziert, sind diejenigen Zwecke, die das Überleben der Menschen betreffen. Von deren gelungener Organisation hängt die Möglichkeit ab, andere, mehr oder weniger freie, Zwecke zu verfolgen und weitere Teilbereiche des Handelns zu erschließen. Deshalb ist die gesellschaftliche Organisation der materiellen Reproduktion, d. h. der Produktion der Lebensbedingungen, der zentrale Gegenstand von Gesellschaftstheorie, die beansprucht, ihre Gegenstände zu erklären und zu beurteilen, also jeder Theorie, die als Theorie auftreten kann. Demgegenüber lassen sich formelle Strukturbeschreibungen als Ideologie ausweisen.
Einige Elemente dieser Problematik sollen in dem Vortrag dargestellt werden.
Michael Städtler ist Nachwuchsgruppenleiter im Projekt „Kohärenz in der Lehrerbildung“ an der Bergischen Universität Wuppertal und außerplanmäßiger Professor für Philosophie an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster. Seine Arbeitsgebiete sind Geschichte der Philosophie, Rechts- und Sozialphilosophie, Metaphysik und Erkenntnistheorie sowie die kritische Theorie.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Ringvorlesung Kritische Theorie 22/23
Buchvorstellung
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Vortrag
Zu den Ursachen des Nahostkonflikts bis 1948
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Zur mangelnden feministischen Solidarität in Folge des 7. Oktobers
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Die westdeutsch-ägyptischen Beziehungen der Nachkriegszeit im Schatten des Nationalsozialismus
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Herbstakademie
Kongress
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Vortrag
Von Judith Butlers Prägung der Queer Theory zur Dekonstruktion des jüdischen Staates
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Buchvorstellung
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Vortrag
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eine kritische Analyse (Online-Veranstaltung)
Vortrag
Vor und nach 10/7
Vortrag
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Ringvorlesung Kritische Theorie 22/23
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