Verleugnet, verhöhnt, vergessen
Zur mangelnden feministischen Solidarität in Folge des 7. Oktobers
Vortrag
Für unbedarfte Leser – gemeint sind solche, die sich nicht in den entsprechenden linken Kreisen bewegen und schon mit derartigen Konstruktionen vertraut sind – mag das Titelzitat verwundern: Was hat Klimagerechtigkeit mit Palästina-Solidarität zu tun? Und warum sollte das Bekenntnis zum einen auch zum Bekenntnis für das andere zwingen? Genau diesen notwendigen Zusammenhang behaupten aber Fridays for Future (FFF), deren Twitter-Output sich in erstaunlichem Ausmaß um den Nahostkonflikt dreht: „If you say climate justice, you cannot ignore anti-colonialism, and if you say anti-colonialism, you must also say free Palestine!“, twittert der Account der Mutterorganisation nebst Solidaritätsbekundungen zum palästinensischen Befreiungskampf.
Wenn die Besitzstandwahrer der herrschenden Verhältnisse Klimaaktivisten als neue, grüne RAF bezeichnen, weil sie sich an Straßen festkleben oder mit Tomatensuppe werfen, so lässt sich das recht einfach auf die entsprechenden Interessen jener Bewahrer zurückführen und als Propaganda entlarven. Was dabei unter den Tisch fällt, sind die ideologischen Versatzstücke – der Hurra-Palästinensismus und das Framing Israels als Kolonialstaat oder imperialistischer Brückenkopf –, derer sich die Aktivisten bedienen und die tatsächlich an alte antiimperialistische Traditionslinien erinnern. Keineswegs ließen sich FFF als ökoleninistische Strömung einordnen, gleichwohl gelangen sie zum selben Ergebnis wie dereinst linksextreme Gruppierungen: der obsessiven Dämonisierung und Delegitimierung Israels, der Stilisierung der Palästinenser als homogenes, widerständiges Volk und schließlich der Apologie des arabischen Terrors.
Um diesen Trend nachzuvollziehen, werden im Vortrag einige Schlaglichter auf die Geschichte des linken Antizionismus geworfen, der sich auch nach dem Niedergang der antiimperialistischen Linken in die neuen sozialen Bewegungen hinübergerettet hat. Beleuchtet werden weiterhin die theoretischen und psychologischen Motive, die diesen ins Antisemitische umschlagenden Antizionismus bedingen, um schließlich verständlich zu machen, warum linke, „progressive“ Identität heute so eng mit dem Hass auf den Staat Israel verknüpft ist – und warum der deutsche Ableger der FFF es trotzdem schafft, sich konsequent von diesem zu distanzieren.
Robin Forstenhäusler studiert Philosophie in Oldenburg. Seine Schwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der Gesellschaftstheorie, Sozialpsychologie und der Kritik regressiver Ideologien. Letzte Veröffentlichung: „Probleme intersektioneller Gesellschaftstheorie“, in: Ingo Elbe et al. (Hg.), Probleme des Antirassismus, Berlin 2022.
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Vortrag
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Kongress
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Vortrag
Vortrag
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Vortrag
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