Antisemitismus und die AfD
Buchvorstellung
Mit dem achtzigsten Jahrestag der Befreiung Italiens vom Faschismus im April 2025 wirft die italienische Historikerin Giovanna D’Amico einen vergleichenden Blick auf den Umgang postfaschistischer Gesellschaften mit ihrer Geschichte. Ihr 2023 erschienenes Buch Riparare i danni. I perseguitati dai fascismi in Austria, Francia, Germania, Italia. Sottrazioni, restituzioni, indennizzi beschäftigt sich mit einem Gegenstand, der erinnerungspolitische Debatten bis heute beschäftigt: der Rekompensation und Rehabilitierung von Opfern faschistischer Verfolgung. Der Vortrag gibt Einblicke in die geschichtswissenschaftliche Arbeit von Giovanna D’Amico, die in ihrer jüngsten Monografie den politischen Umgang mit Verfolgten in Italien, Frankreich, Deutschland und Österreich nach 1945 untersucht. D’Amicos Beobachtungen zeigen unterschiedliche Zugänge der Entschädigungs- und „Wiedergutmachungs“-Politik in den aufgeführten Staaten auf.
Ein Schwerpunkt des Vortrages liegt auf der Situation der jüdischen Gemeinden in Italien und Deutschland, an der sich die divergierenden Ansätze erkennen lassen: Während ein größerer Anteil jüdischer Überlebender nach Kriegsende nach Italien und Frankreich zurückkehrte und somit Restitutionsmaßnahmen beanspruchen konnte, entschied sich in Deutschland und Österreich eine Minderheit der wenigen Überlebenden für eine Rückkehr in die Ursprungsländer des nationalsozialistischen Terrors. D’Amico zeigt auf, wie diese Konstellation die Entschädigungsmaßnahmen, aber auch erinnerungspolitische Debatten entscheidend prägte.
Während in Italien die gesellschaftliche Reintegration und berufliche Restitution von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern prioritär behandelt wurden, wurden Deutschland und Österreich überwiegend mit finanziellen Entschädigungsforderungen konfrontiert. Neben einer materiellen Grundlage weist D’Amico auch auf die Bedeutung symbolischer und emotionaler Ebenen der Restauration hin. Debatten um finanzielle Entschädigung hängen demnach untrennbar mit Fragen von Schuld und Verantwortung zusammen. Dass diese Entschädigungen angesichts des unbeschreiblichen Unrechts immer unvollständig und unzureichend blieben, prägt die Erinnerungspolitik in Europa bis heute.
Der Vortrag von Giovanna D’Amico soll am 30. April 2025 um 19:00 Uhr im Seminarzentrum der Freien Universität stattfinden. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit der Referentin.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Chaverim@FU
Giovanna D’Amico ist Historikerin und Dozentin für Zeitgeschichte an der Universität Messina und veröffentlichte unter anderem I siciliani deportati nei campi di concentramento e di sterminio nazisti 1943-1945 (Sellerio, 2006), Quando l’eccezione diventa norma. La reintegrazione degli ebrei nell’Italia post-fascista (Bollati, 2006) und Sulla strada per il Reich. Fossoli, marzo-luglio 1944 (Mursia, 2015). Zu ihren Herausgaben zählen Migrazioni e fascismi, gemeinsam mit Manoela Patti (Meridiana, 2018), und Lavorare per il Reich. Fonti archivistiche per lo studio del prelievo di manodopera per la Germania durante la Repubblica sociale italiana, gemeinsam mit Irene Guerrini und Brunello Mantelli (Novalogos, 2020).
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