Erinnern als höchste Form des Vergessens?
(Um-)Deutungen des Holocaust und der "Historikerstreit 2.0"
Buchvorstellung
Krisen haben für die Kritik der kapitalistischen Gesellschaft eine ambivalente Bedeutung: Ihre schmerzhaften Auswirkungen erregen Protest, aber sorgen auch dafür, dass dieser sich auf die Krise und deren vermeintliche unmittelbare Ursachen (z.B. Fehlverhalten von Spekulanten, Bankiers oder Staatsführungen) beschränkt. Damit regen sie eine Kritik am Kapitalismus an, aber eine, die nicht den Kapitalismus als solchen begreift und kritisiert. Die Strukturen kapitalistischer Gesellschaften sind in hohem Maße von Prinzipien abhängig, die anonym und indirekt wirken. Sie sind keine Gegenstände der Erfahrung, sondern können nur durch Denken, durch theoretische Reflexion von Erfahrungen erkannt werden. Begründete Kritik muss darauf aufbauen und die in gesellschaftlichen Strukturen institutionalisierten Zwecke in den Blick nehmen. Krisen (Produktions- Finanz-, Klima-, Umweltkrisen etc.) erzeugen den Anschein, ein unmittelbares Objekt der Kritik zu sein. Damit erzeugen sie Krisen, im Sinne von Konfusion, in der Theorie und der Kritik. Dieser Befund gilt analog für empirische Gerechtigkeitsdefizite, sog. ‚soziale Pathologien‘, aber auch für die Stoßrichtung mancher neuen sozialen Bewegungen. Der Workshop thematisiert notwendige Elemente theoretischer Kritik, die Notwendigkeit solcher Kritik überhaupt als Voraussetzung einer sinnvollen Praxis sowie auch das Problem der Theoriefeindlichkeit. Es geht also um die Vergegenwärtigung kritischer Theorie. Das Problem soll durch die gemeinsame Lektüre kurzer Textpassagen (vor allem aus: Karl Marx, Das Kapital, Bd. 1-3) erarbeitet werden.
Zweiteiliger Workshop:
Teil 1: 27.5. 15:30–17:00
Teil 2: 28.5. 11:00–12:30
Apl. Prof. Dr. Hans-Georg Bensch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg sowie Lehrbeauftragter am Institut für Philosophie der Universität Hannover. Seine Forschung fokussiert auf folgende Felder: Erkenntnistheorie und Metaphysik in klassischen Texten der Antike (Platon und Aristoteles) und in der Neuzeit (Descartes, Leibniz, Locke und Hume); zentrale Texte des Deutschen Idealismus (Kant, Fichte, Schelling und Hegel); Geschichtsphilosophie und Gesellschaftstheorie (Marx), Kritik der politischen Ökonomie und kritische Theorie.
Michael Städtler ist Nachwuchsgruppenleiter im Projekt „Kohärenz in der Lehrerbildung“ an der Bergischen Universität Wuppertal und außerplanmäßiger Professor für Philosophie an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster. Seine Arbeitsgebiete sind Geschichte der Philosophie, Rechts- und Sozialphilosophie, Metaphysik und Erkenntnistheorie sowie die kritische Theorie.
(Um-)Deutungen des Holocaust und der "Historikerstreit 2.0"
Buchvorstellung
Der „progressive“ Angriff auf Israel, Judentum und Holocausterinnerung
Buchvorstellung
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Wochenseminar
Philosophische Perspektiven auf das gute Leben
Wochenseminar
rechts, links, islamistisch
Buchvorstellung
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Das fatale Erbe französischen Denkens
Buchvorstellung
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