Antisemitismus und postkoloniale Theorie
Der „progressive“ Angriff auf Israel, Judentum und Holocausterinnerung
Buchvorstellung
Edward Saids 1978 veröffentlichtes Werk „Orientalismus“ zählt zu den wichtigsten Texten der zweiten Jahrhunderthälfte und gilt als Gründungstext der Postkolonialen Studien. Hierin stellt Said die These auf, dass der westliche Blick auf den Orient, d. h. den Nahen Osten sowie die arabische Welt, maßgeblich von eigenen Projektionsbedürfnissen und Herrschschaftsansprüchen geprägt sei. Warum sich die Analyse in seinem Werk auf den arabisch-israelischen Konflikt verengt und inwiefern Said hierdurch zum Vordenker eines postkolonialen Antisemitismus wurde, zeigt Tim Stosberg in diesem Vortrag auf.
Der Vortrag basiert auf dem Text „‚Once Victims Themselves‘. Edward Saids Orientalism als Wegbereiter des postkolonialen Antisemitismus“, der im Sammelband "Probleme des Antirassismus“ erschienen ist.
Tim Stosberg ist Doktorand am Lehrstuhl für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Vergleichende Regierungslehre an der Universität Passau und im SoSe 2024 Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft der JLU Gießen. Er beendete sein Studium der Politikwissenschaft sowie Internationalen Studien/Friedens- und Konfliktforschung mit einer Arbeit zur postkolonialen Perspektive auf den arabisch-israelischen Konflikt am Beispiel des Werks von Edward Said. Letzte Veröffentlichung „Once Victims Themselves“: Edward Saids Orientalism als Wegbereiter des postkolonialen Antisemitismus im Sammelband Probleme des Antirassismus. Postkoloniale Studien, Critical Whiteness und Intersektionalitätsforschung in der Kritik (Edition Tiamat, 2022). (https://www.kritischebildung.de/neuigkeiten/probleme-des-antirassismus/) In Vorbereitung: „Dekolonialisierung ist KEINE Metapher“. Zur Kritik postkolonialer Perspektiven auf den arabisch-israelischen Konflikt, in: Zarbock, Luca et al. (Hrsg.), Antisemitismus zwischen Latenz und Leidenschaft. Kommunikations- und Äußerungsformen des Judenhasses im Wandel, Verlag Barbara Budrich, Leverkusen 2024, i. E.
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