Antisemitismus und postkoloniale Theorie
Buchvorstellung
Die gegenwärtige Relativierung des Holocaust und begriffliche Eliminierung des Antisemitismus, wie man sie in den postkolonialen Theorien von Achille Mbembe, Dirk Moses, Enzo Traverso oder Michael Rothberg findet, wandeln auf Hannah Arendts Pfad. Ausgehend von einer Analyse ihrer Moderne-Kritik thematisiert der Vortrag zunächst zentrale Konzepte, mit denen Arendt seit Mitte der 1940er Jahre versucht hat, die Shoah zu beschreiben: ‚radikal Böses‘, ‚Banalität des Bösen‘, ‚‘Laboratorium zur Zerstörung der Spontaneität‘ sowie ‚Bumerang der kolonialen Gewalt‘. Im Anschluss daran soll am Beispiel von Michael Rothbergs ‚multidirektionaler Erinnerung‘ ein aktueller Anschluss an die Ideen Arendts einer kritischen Betrachtung unterzogen werden.
Dr. Ingo Elbe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg. Letzte Publikationen: (als Mitherausgeber): "Probleme des Antirassismus. Postkoloniale Studien, Critical Whiteness und Intersektionalitätsforschung in der Kritik", Berlin 2022 sowie "Hannah Arendts Bild des Holocaust – mit einem Ausblick auf seine postkolonialen Erben". In: A. Stahl/S. Grigat/M. Seul (Hg.): Erinnern als höchste Form des Vergessens. (Um-) Deutungen des Holocaust und der Historikerstreit 2.0, Berlin 2023. Aktuelles Buch: "Antisemitismus und postkoloniale Theorie. Der 'progressive' Angriff auf Israel, Judentum und Holocausterinnerung". Berlin 2024. Online-Texte unter: https://uol.de/philosophie/pd-dr-ingo-elbe/publikationen
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Erinnern als höchste Form des Vergessens?
Buchvorstellung
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