Text/Vortrag im Archiv für kritische Gesellschaftstheorie
Georg Fülberth hat (in Konkret 7/2006) das Redaktionsmanuskript von Friedrich Engels zum zweiten Band des Kapital, als MEGA-Band II/12 erschienen, vorgestellt. Größere Anstrengungen als der philologisch recht unproblematische zweite Band, schreibt er dort, habe dem Herausgeber Engels indes der Nachlaß des dritten zugemutet: „Zu seinem Glück hat er nachher nicht mehr lesen müssen, was man, beginnend bereits mit dem britischen Sozialdemokraten Henry Mayers Hyndman und fortgesetzt dann in Frankfurt/Main, Bremen und Umgebung, ihm nachtuschelte. Das hatte er nun davon, daß er reich, solidarisch und fleißig war.“ Fülberth selbst aber hätte lesen können, was man in Frankfurt am Main, Bremen und Umgebung über die Kritik der politischen Ökonomie seit den sechziger Jahren herausgefunden hat. Daß die Frankfurter Marx-Lektüre mehr als nur ein philologisches Beschäftigungsprogramm gewesen ist, läßt sich gerade anhand der „Entwicklung der Geldgeschichte“ sehr gut veranschaulichen, von der Engels in einem Brief an Marx berichtet, daß er sich „oft die historische Unterlage erst zusammensuchen muß“ (MEW 29, S. 319).
Mitglied werden: vorstand@kritischebildung.de