Die Geburt des palästinensischen Flüchtlingsproblems

Eine Neubetrachtung

Herausgegeben:

Benny Morris‘ Buch „The Birth of the Palestinian Refugee Problem (1947–1949)“ ist ein Klassiker der Geschichtsschreibung des Nahen Ostens. Seine Enthüllungen darüber, wie und warum 700.000 Palästinenser während des arabisch-israelischen Krieges 1948 ihre Heimat verließen und zu Flüchtlingen wurden, stellten 1988 die widersprüchlichen zionistischen und arabischen Interpretationen in Frage. Während Erstere behaupteten, die Palästinenser seien freiwillig gegangen, unterstellten Letztere eine gezielte Vertreibung. Die überarbeitete Neuausgabe „The Birth of the Palestinian Refugee Problem Revisited“, die hier in deutscher Erstübersetzung vorgelegt wird, berücksichtigt erstmals zugängliche israelische Militärarchivakten und nachrichtendienstliche Unterlagen. Ihr Schwerpunkt liegt nach wie vor auf dem Krieg von 1948 und der Analyse des palästinensischen Exodus, enthält aber sehr viel mehr Informationen darüber, was tatsächlich in Jerusalem, Jaffa und Haifa geschah und wie die Ereignisse dort schließlich zum Zusammenbruch der palästinensischen Stadtgesellschaft führten. Sie beleuchtet auch die Kämpfe, Vertreibungen und Gräueltaten bis hin zum Zerfall der ländlichen Gemeinden. Die fortdauernde Existenz von mehreren Millionen Menschen mit Flüchtlingsstatus ist nach wie vor eines der größten Hindernisse für den Frieden im Nahen Osten.

Aus dem Englischen übersetzt von Hartmut Lenhard 
Herausgegeben von der Gesellschaft für kritische Bildung
Mit einem Nachwort von Philipp Lenhard
Mit einem Interview mit Benny Morris 

Mit Beiträgen von:

Pressestimmen

Larissa Kunert – 
tagesspiegel
"[Benny Morris] analysiert das ihm zur Verfügung stehende Material aus verschiedenen Archiven – unter anderem aus dem Israelischen Staatsarchiv, dem Britischen Staatsarchiv und dem Archiv der UN – und entwickelte daraus eine komplexe Darstellung des arabisch-palästinensischen Exodus. Fraglich ist, warum dieses Buch erst jetzt, fast 40 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung, auf Deutsch erschienen ist. Denn bis dato ist es das detaillierteste Werk zum palästinensischen Exodus. Dieser wiederum ist bis heute ein zentraler Streitpunkt im Nahostkonflikt."
in: "Kein Weg zurück : Benny Morris über „Die Geburt des palästinensischen Flüchtlingsproblems“"
Hartmut Lenhard im Interview mit Larissa Kunert – 
nd
"Morris war und ist aufgrund seiner akribischen, kompromisslosen Geschichtsschreibung und seiner politischen Haltung sowohl in Israel als auch unter Palästinensern umstritten. [...] Zum anderen ist Morris’ Studie kein breitenwirksames Sachbuch, sondern ein umfassendes, wissenschaftliches Fachbuch. Morris geht methodisch reflektiert vor, setzt historisch gebildete Leserinnen und Leser voraus und hält – trotz aller Kritik am Vorgehen des israelischen Militärs und an politischen Entscheidungen – an der Notwendigkeit und Rechtmäßigkeit des Staates Israel fest."
in: "Geschichte Israels: Störfaktor im Selbstbild der Nation"
Tania Martini – 
faz
"Als einer der Neuen Historiker haben Sie in den 1980er-Jahren die Aufarbeitung der Flucht und Vertreibung der Palästinenser durch jüdische Verbände während der Staatsgründung begonnen. Im Krieg 1947/1948 wurden etwa 700.000 Araber vertrieben. In ihrem jüngst auf Deutsch er­schienenen Buch „Die Geburt des palästinensischen Flüchtlingsproblems“ zeigen Sie aber präzise, dass die Zionisten damals gar keinen Plan zur Vertreibung der Araber hatten."
in: "Das iranische Regime ist sehr stark und sehr repressiv"

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