Rezension im Archiv für kritische Gesellschaftstheorie
Wer sich mit den Schriften Theodor W. Adornos beschäftigt, begibt sich auf ein Minenfeld, das weniger mit Adorno selbst als mit den Konstellationen der Rezeption seines Werks zu tun hat. Machen die einen noch jede ‚dialektische’ Kapriole und geschichtsphilosophische Marotte des Meisters mit und verbitten sich jedwede Kritik als ‚positivistischen Szientismus’ (ohne sich jemals mit diesem beschäftigt zu haben), so gilt den anderen die Betonung der Relevanz vieler Adornitischer Gedanken für das Begreifen der Situation des bürgerlichen Subjekts im Postnazismus als Affirmation der ‚Praxisferne’ und als akademische Selbstverliebtheit. Ein neuralgischer Punkt der permanenten Auseinandersetzungen um Adornos Werk ist dabei vor allem dessen Verhältnis zu Marx’ Kritik der politischen Ökonomie.
Mitglied werden: vorstand@kritischebildung.de