Kritische Theorie oder Critical Theory?
Vortrag
Totalität benennt das Problem, ob und wie es überhaupt möglich ist, Gesellschaft als ein Ganzes zu begreifen. Mit dem »Ende der großen Erzählungen« schien sich diese Frage lange Zeit erübrigt zu haben. Aber in Zeiten der multiplen Krise, Klimakatastrophe und dem globalen Erstarken der Rechten kehrt die Notwendigkeit wieder, den Zusammenhang des Ganzen zu bestimmen: Es gebe ein „immer drängenderes Interesse der Öffentlichkeit an umfassenden Theorien der menschlichen Gesellschaft und Geschichte in ihrer Gesamtheit“ (Andreas Reckwitz/Hartmut Rosa), man erkenne, dass „alle Leiden ein und demselben System entspringen“ (Nancy Fraser), und wage sich wieder an „eine Gesellschaftsanalyse, die aufs Ganze geht“ (Kolja Möller), oder an eine „richtig verstandene Geschichtsphilosophie“ (Rahel Jaeggi).
Mit dem Comeback von Kapitalismuskritik, Klassenanalyse und Gesellschaftstheorie kommt auch das verdrängte Problem der Totalität zurück. Aktuelle Theorien müssen diese Leerstelle der Totalität nun füllen. Vom Populismusbegriff zur Neuen Klassenpolitik über die Wiederentdeckung der Kritischen Theorie, des Autoritarismus bis zur Geschichtsphilosophie wird zwar wieder über Struktur und das Ganze der Gesellschaft spekuliert. Aber diese Bestimmungen bleiben notwendig abstrakt – und damit Teil des Problems. Ist Totalität also immer eine schlechte Verallgemeinerung oder gibt es sie in Wirklichkeit?
Alex Struwe spürt dieser Frage in seinem Buch nach und findet bei Marx und der Entwicklung des Materialismus bis zu Theodor W. Adorno Möglichkeiten einer konkreten Bestimmung des Gesamtzusammenhangs. Zur Buchvorstellung diskutiert er, warum die gegenwärtige Gesellschaftstheorie ein Ideologieproblem hat und wieso es trotz allem einen Begriff der Totalität für den Einspruch gegen die Verhältnisse braucht.
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Alexander Struwe studierte Politische Theorie und arbeitet an einer Promotion zum Begriff der Totalität im Denken von Adorno und Althusser. Neben den Grundlagen materialistischer Gesellschaftstheorie widmet er sich Fragen der Populismus- und Rechtsextremismusforschung. Er ist als Wissenschaftsredakteur für die Wochenzeitung nd.Die Woche tätig.
Vortrag
Geschichte und Gegenwart des Judenhasses
Bildungsurlaub
Buchvorstellung
Eine Neubetrachtung
Buchvorstellung
Podiumsdiskussion
Buchvorstellung
Buchvorstellung
Aktivistische Wissenschaft und ihre Folgen
Buchvorstellung
Der „progressive“ Angriff auf Israel, Judentum und Holocausterinnerung
Buchvorstellung
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Buchvorstellung
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Buchvorstellung
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