Text/Vortrag im Archiv für kritische Gesellschaftstheorie
Der Jude muss schweigen. Davon hängt sein Werk ab. Es lebt von der Judenfrage und der Judenvernichtung und davon, diese als nicht spezifisch jüdische darzustellen. Was im Zentrum seines Werks steht, das muss er immer wieder zum Verschwinden bringen, daher die Rastlosigkeit und die stetig abgewandelte Wiederkehr seiner Bemühungen. Und dabei geht es Enzo Traverso zunächst um etwas ganz anderes. In seinem neuesten Werk, Im Bann der Gewalt, um eine Neuinterpretation der Zeit zwischen 1914 und 1945, in seinen Büchern von 1993 bis 2003 darum, den Nachweis zu führen, dass zwischen Holocaust und Moderne ein intimer Zusammenhang bestehe.
(erschienen in: Prodomo 11/2009)
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