Paradigmen anonymer Herrschaft

Politische Philosophie von Hobbes bis Arendt

Herausgegeben:

Der Band untersucht die Spezifik kapitalistischer Eigentums- und Herrschaftsverhältnisse in Auseinandersetzung mit Texten des neuzeitlichen Kontraktualismus, der antiliberalen politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts und der Kritischen Theorie. Es wird dabei erkennbar, wie zentral der Topos ,apersonaler Herrschaft’ in diesen Ansätzen ist: So werden wahlweise die ,Herrschaft des Gesetzes, der Norm, der Sache’ oder des ,Niemand’ als modernetypisch deklariert. Zunächst stehen mit Hobbes, Locke und Kant Theoretiker im Vordergrund, die Privateigentum und Staat als vernünftige Ordnungen legitimieren. Anschließend werden mit Kelsen und Schmitt postliberale Konzepte von Recht und Politischem nach dem Scheitern naturrechtlicher Argumente thematisiert. Es wird gezeigt, dass beide Denker versuchen, Restbestände der Idee einer Herrschaft des Rechts oder einer naturrechtlichen Fundierung von Gewalt zu retten, womit sie allerdings den spezifischen Charakter moderner Herrschaft verfehlen. Schließlich werden in Auseinandersetzung mit Marx, der Frankfurter Schule, Sartre und Arendt Umrisse einer kritischen Analyse sachlichanonymer Herrschaft entwickelt, die zugleich die modernen Potentiale für Fluchtbewegungen in autoritäre und personale Herrschaftsstrukturen offenlegt.

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