Rezension im Archiv für kritische Gesellschaftstheorie
Am 13. März 1900 wurde in Konitz, einer westpreußischen Kleinstadt ca. 110 km südwestlich von Danzig, der Torso des achtzehnjährigen Gymnasiasten Ernst Winter gefunden, der, so ergibt die Untersuchung, zwei Tage zuvor ermordet worden war. In den nächsten Tagen und Wochen werden weitere Körperteile gefunden. Da der Körper fachmännisch zerlegt wurde, vermutet man als Täter einen Schlachter. Rasch wird die Verdächtigung eines jüdischen Ritualmordes erhoben. „Die Geschichte des Schlachters“ ist die Darstellung eines wegen dieses Mordes verhörten christlichen Schlachters, der in einer in 50.000 Exemplaren von einem aus Berlin hergeeilten professionellen antisemitischen Journalisten bearbeiteten und vertriebenen Broschüre zum einen seine Unschuld belegen möchte, zum anderen eine Vorgabe liefert, warum Juden zu verdächtigen seien.
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