Text/Vortrag im Archiv für kritische Gesellschaftstheorie
In den letzten Jahren kommt es in China auf dem Land täglich zu Demonstrationen oder kleinen Unruhen. Da siebzig Prozent der Chinesen immer noch auf den Dörfern wohnen, ist die «Bauernfrage » für die Stabilität der Herrschaft der Kommunistischen Partei von großer Bedeutung. 100 bis 200 Millionen Bauern und Bäuerinnen sind in die Städte zum Arbeiten aufgebrochen, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Die Kämpfe der Landbevölkerung entflammen nicht aus dem Nichts, sondern haben ihre Geschichte und Traditionen. Das Handeln der protestierenden Bauern und Bäuerinnen wird auch von ihren Erfahrungen bestimmt. Dieser Artikel soll die Schlüsselereignisse und Widerstandsformen in den Kämpfen der Bauern in China von 1949 bis heute darstellen. Am Schluss wird die Frage aufgeworfen, ob eine Solidarisierung zwischen den protestierenden Bauern, Wanderarbeitern und streikenden Staatsarbeitern möglich ist.
(erschienen in: Wildcat Sonderbeilage "Unruhen in China" 2007)
Mitglied werden: vorstand@kritischebildung.de