Rutu Modan

Blutspuren

Es ist nichts als Alltag. „Als ich diese Zeilen schreibe“, so die italienisch-israelische Journalistin Fiamma Nirenstein am 19.06.2002 in Jerusalem, „höre ich die Sirenen von Dutzenden von Krankenwagen: dreihundert Meter von meinem Haus entfernt, die Straße runter in Richtung der Kreuzung mit der Pat Road, explodierte vor zehn Minuten ein Bus, vor dem Laden meiner arabischen Freunde, der Pardo Brüder, wo ich immer einkaufe, in der Nähe vom Blumenhändler, bei dem ich freitags immer meine Rosen kaufe, unten auf der weiten Straße, die ich zehn Mal am Tag lang gehe.“ Es ist dieser israelische Alltag zur Zeit der „zweiten Intifada“, in der die so genannten „Selbstmordattentate“ der diversen antisemitischen und anti-westlichen arabischen staatlichen und halb-staatlichen Killergangs Opfer in vielen Familien fordern, in dem Modans graphic novel Blutspuren spielt.


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