Rezension im Archiv für kritische Gesellschaftstheorie
Die seit den letzten Jahren gängigen Analysen stellen den islamistischen Extremismus gerne in irgendeinen Zusammenhang mit denen, die diesen bekämpfen. Manchmal wird eine direkte Kausalität zwischen den beiden feindlichen Lagern konstruiert (der islamistische Extremismus sei das Resultat westlicher ökonomischer, politischer und kultureller Überfremdung und Unterdrückung), manchmal wird der Zusammenhang nur allgemein und ebenso suggestiv wie nebulös assoziiert: man müsse eine fatale Ähnlichkeit der Feinde konstatieren. Bin Laden wie Bush seien schließlich Fundamentalisten, diese beiden nur zwei Spielarten derselben verkehrten Weltanschauung. In diese Sicht wurde auch Gottes kleiner Krieger von der Rezeption in Deutschland gespannt, denn Nagarkar erzählt die lange Geschichte des intellektuell überdurchschittlich begabten Inders Zia Khan, der über einen Zeitraum von über zwanzig Jahren vom Moslem zum Christen und schließlich zum Hinduisten konvertiert.
erschienen in: www.literaturkritik.de Februar 2007
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